Von Häuserkampf und Mauerblümchen
„Kreuzberger Nächte sind lang“ schallte es in den achtziger Jahren aus dem Radio. Das sind sie immer noch, obwohl sich die Situation seit dem Mauerfall stark verändert hat. Der einstige Rückzugsort für Spontis, Hausbesetzer und alternative Lebensformen, der sich im Schatten des „antifaschistischen Schutzwalls“ in West-Berlin herausbilden konnte, versucht zwar standhaft, der Gentrifizierung zu trotzen, aber einfach ist es nicht.
Noch heute kann man anhand diverser Überbleibsel den Verlauf der Mauer erkennen: Man sieht neu errichtete Häuser auf dem ehemaligen Grenzstreifen und eine der letzten Wagenburgen in der Berliner Innenstadt. Die besondere Lage Kreuzbergs – an drei Seiten von Ost-Berlin umgeben – sowie die marode Altbausubstanz bewirkte niedrige Mieten und den Zuzug von Menschen, die für ihre Unterkunft nur wenig Geld ausgeben konnten oder wollten. Noch immer gibt es in Kreuzberg SO 36 einen hohen Anteil von Bürgern mit türkischem Migrationshintergrund, und natürlich die entsprechende Infrastruktur. Zunehmend aber möchten vor allem junge Menschen aus der ganzen Welt in dieses Gebiet ziehen, so dass hier ein enormer Verdrängungswettbewerb stattfindet.
Wir sehen Kirchen und Moscheen, Kneipen und Klubs, Kiez und Kommerz. Architektur der Gründerzeit und des Aufbruchs in den neunziger Jahren. Graffiti und Street Art. Vergangenheit und Zukunft.
Startpunkt und Ende nach Absprache, max. 20 Teilnehmer
Dauer: 2 Stunden
Preis: 120,00 Euro
Für Anfragen und Buchungen bitte hier klicken
Hinweis: Ich empfehle im Vorfeld den Besuch des Mauer-Panorama-Bildes von Yadegar Asisi am früheren Checkpoint Charlie
und im Anschluss den Besuch des Kreuzberg-Museums